Karte (Kartografie) - Poitiers

Poitiers
Poitiers [] ist die Hauptstadt des Départements Vienne in der Region Nouvelle-Aquitaine im Westen Frankreichs. Bis 2016 war sie auch Hauptstadt der dann aufgelösten Region Poitou-Charentes. Sie liegt am Fluss Clain und zählt Einwohner (Stand ).

Aufgrund ihrer 78 unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmäler wurde sie mit dem Prädikat Stadt der Kunst und Geschichte ausgezeichnet.

Die Stadt ist keltischen Ursprungs: Der Stamm der Piktonen gründete das Oppidum Lemonum strategisch günstig auf einem Bergsporn zwischen den hier zusammentreffenden Flüssen Clain und Boivre. Unter römischer Herrschaft hieß Poitiers Pictavium. Die Stadt erhielt eine römische Stadtanlage mit einem noch heute sichtbaren Achsenkreuz, bestehend aus dem Decumanus Maximus (heute Grande Rue) und dem Cardo (heute Rue Arsène Orillard). Seit dem 2. Jahrhundert ist in Poitiers eine christliche Gemeinde bezeugt, die spätestens mit der Wahl von Bischof Hilarius (315–368) überregionale Bedeutung erlangte. Frühstens ab dem Jahr 418 übernahm Poitiers wichtige politische und wirtschaftliche Aufgaben im Tolosanischen Reich der Westgoten.

Unweit der Stadt unterlagen diese 507 in der Schlacht von Vouillé den Franken. Die fränkischen Merowinger und Karolinger veranlassten den Bau zahlreicher Kirchen innerhalb der gallo-römischen Ummauerung, sowie am Alten Markt und am Ufer des Boivre. 558 gründete Radegundis von Thüringen mit Unterstützung Chlothars nahe der Stadt das Kloster Sainte-Marie-hors-les-Murs. In der Schlacht bei Tours und Poitiers (732) stoppte der Franken-Herrscher Karl Martell das weitere Vordringen der Araber und Mauren nach Mitteleuropa. Im 8. Jahrhundert wurde Poitiers das Zentrum der Grafschaft Poitou. Mit der Übertragung des Herzogstitels der Aquitaine auf die Grafen des Poitou Ende des 10. Jahrhunderts stieg Poitiers zur Hauptstadt des gesamten südwestfranzösischen Raumes zwischen Loire und Pyrenäen auf. Unter der Herrschaft Eleonores von Aquitanien erlebte Poitiers eine kulturelle und wirtschaftliche Blüte, doch begann bei ihrer Eheschließung mit Heinrich II. Plantagenet auch der Konflikt mit England.

1356 wurde der französische König Johann der Gute nach der Schlacht von Maupertuis zwischen England und Frankreich in Poitiers gefangen genommen. 1369 wurde die Stadt von Frankreich zurückerobert. Weil Paris in dieser Zeit unter englischer Besatzung stand, wurde die Regierung von Karl VII. von 1423 bis 1436 nach Poitiers verlegt. Hier gründete der Monarch 1431 auf Verfügung des Papstes die Universität Poitiers. Ab 1527 entstanden mehrere protestantische Gemeinden im Poitou, viele von ihnen suchten Zuflucht in der zur hugenottischen Festung ausgebauten Stadt La Rochelle. Das Edikt von Poitiers, das am 17. September 1577 im Anschluss an den Frieden von Bergerac erlassen wurde, beendete den sechsten Hugenottenkrieg durch weitgehende Zugeständnisse an die Protestanten und bestätigte dabei im Wesentlichen die Bestimmungen des Friedens von Saint-Germain von 1570. Zu dieser Zeit hatte Poitiers seine frühere wirtschaftliche und politische Bedeutung weitgehend verloren. Die Stadt blieb jedoch Sitz des Erzbistums Poitiers.

In der Folge entwickelte sich die Bevölkerungszahl der Stadt nur noch langsam und war zeitweise auch rückläufig. So hatte Poitiers Mitte des 16. Jahrhunderts rund 15.000 Einwohner. Die Zahl wuchs auf 25.000 innerhalb eines Jahrhunderts an, sank dann aber bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf zwischen 17.500 und 18.140. Im Jahr der Französischen Revolution hatte Poitiers 21.000 Einwohner, zu Beginn des 19. Jahrhunderts war diese Zahl auf 16.000 gesunken. Die Industrialisierung der Stadt blieb im 19. Jahrhundert weitgehend aus. Mit der Ernennung von Poitiers zum Hauptort des Départements Vienne und der Errichtung einer Garnison unter Napoléon Bonaparte sollten der Stadt wirtschaftliche Impulse gegeben werden, da auch die Universität, mit wenigen hundert Studenten, in der Bedeutungslosigkeit versunken war. Diese Politik trug Mitte des 19. Jahrhunderts erste Früchte. 1881 waren fast 10 % der Stadtbevölkerung Angehörige des Militärs, hinzu kamen neue Zuwanderer aus dem agrarisch geprägten Umland. Um 1900 arbeiteten 41 % der Erwerbstätigen in kleinen Handwerks- und Gewerbebetrieben. Dennoch wuchs das Siedlungsgebiet nur geringfügig. 1931 lebten rund 40.000 Menschen in der Stadt.

 
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Land (Geographie) - Frankreich
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Frankreich (französisch [], amtlich la République française [], ) ist ein demokratischer, interkontinentaler Einheitsstaat in Westeuropa mit Überseegebieten auf mehreren Erdteilen.

Metropolitan-Frankreich, d. h. der europäische Teil des Staatsgebietes, erstreckt sich vom Mittelmeer bis zum Ärmelkanal und zur Nordsee sowie vom Rhein bis zum Atlantischen Ozean. Sein Festland wird wegen der Landesform als Hexagone (Sechseck) bezeichnet. Frankreich ist flächenmäßig das größte und nach Einwohnern (hinter Deutschland) das zweitgrößte Land der Europäischen Union. Es umfasst (nach Russland und der Ukraine) das drittgrößte Staatsgebiet in Europa. Paris ist die Hauptstadt und als Agglomeration mit dem Gemeindeverband Métropole du Grand Paris und den umliegenden Gebieten der Region Île-de-France größter Ballungsraum des Landes vor Lyon, Marseille-Aix-en-Provence, Lille und Toulouse.
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